Ein historischer analoger Fotoprozess
Martin Suter ist schon oft fotografiert worden, aber noch nie so. Wim van der Helm hat ihn vor seine riesige Kamera aus dem vorletzten Jahrhundert geholt und – man kann es nicht anders sagen – abgelichtet. Auf eine Kollodium Nassplatte.
Kollodium-Nassplatte?
Im Jahr 1851, nur 14 Jahre nach der Erfindung der Daguerrotypie, entwickelte Frederick Scott Archer das Wet Plate Verfahren, das man auch Kollodium-Nassplatten-Verfahren nennt.
Kollodium ist eine zähflüssige Substanz, die mit lichtempfindlichen Silberverbindungen vermischt wird. Man gießt sie sorgfältig auf eine Metallplatte, setzt sie, solange sie noch feucht ist, in die Kamera ein und belichtet und entwickelt sofort.
Der Fotograf ist so natürlich nicht sehr mobil. Er muss mit einem kleinen Labor reisen und wo immer er fotografiert, Zugang zu einer Dunkelkammer mit Wasser haben. Wim van der Helm hatte beides und viel Erfahrung mit dem aufwendigen Prozedere. Sehen und erfahren Sie mehr:
Wim van der Helm arbeitete mit Tageslicht und etwas, das es zu Zeiten von Frederick Scott Archer noch nicht gab: Einem Blitz.Er beschleunigt den Belichtungsprozess und verlangt dem Model weniger Ausharrungsvermögen ab. Was Sie weiter unten besser sehen werden: Suters Kopf war von hinten etwas abgestützt.
Nein, das ist kein Schatten. Wim arbeitet am Hintergrund. Er war sich nicht sicher, ob der, den er vorbereitet hatte, nicht etwas zu wild ist, und machte hier zu Sicherheit noch eine ruhigere Version.
Um die Schärfe einzustellen, musste er sich in der Dunkelheit einer Wolldecke verkriechen.
Hier sehen Sie die Kopfstütze besser. Martin Suter war etwas pikiert. Fünf Sekunden, fand er, konnte er schon noch stillhalten.
Das zweite Bild der engeren Wahl. Den Haaren ist anzusehen, dass es ein heißer Sommertag war.
Hier erfahren Sie mehr über Wim van Helmen und sein Steckenpferd.https://wetplate.ch/blog/