Oh, was für ein langweiliges Nachtleben
Neun Uhr abends und schon seit vier Stunden Nacht. Der Mond hängt schief wie der Rest einer Leuchtschrift aus übermütigeren Zeiten am gähnenden Firmament und lässt die steifgefrorenen Abhänge glitzern und die unerbittlichen Eiszapfen an den Dachrinnen und Schwarztannen aufblitzen, als ob es Flitter sei und Tand.
Die Wirtsstube hat eben zugemacht.
Der Wirt hatte den letzten Gast nur angeschaut, mit einem Blick so müde wie der Nachtwind und so leer wie die Flasche Landwein auf dem Schiefertisch. Die Serviertochter, Emmi (nicht Mimi), hatte noch einmal gelächelt. Mehr dankbar als verheissungsvoll.
Im Zimmer ist es warm. Es riecht bieder nach Tannenholz, After Sun und gut gelüfteten Daunen. Das einzige Filigran im Raum sind die Eisblumen an den Scheiben.
Unter dem Fenster gurgelt das halberfrorene Bächlein immer die gleiche Melodie. Jeder Käuzchenschrei ist eine willkommene Zerstreuung. Und wenn man dann, zu Hause wäre man erst richtig wach, mit der Schweizerischen Wirtezeitung ins Bett schlüpft und zusammmenzuckt, weil man auf die Wärmeflasche nicht gefasst war, quietschen die Bettfedern wie die Sünde .
Man denkt noch: Wäre ich doch statt in diesem Bergdorf in New York, Las Vegas, Paris, Rio, Zürich, Genf oder Basel.
Und noch eh die zehn pulverschneegedämpften Glockenschläge ertönen, schläft man tief. Die ganze langweilige Nacht .
Die Swissair oder Ihr IATA-Reisebüro geben Ihnen gerne Auskunft, wie Sie am bequemsten in die Schweiz kommen.
Und wo Sie hier ein paar solcher turbulent ereignisloser, hemmungslos durchschlafener Nächte in vollen Zügen geniessen können.