Der Rauftgüdi
Eine leider nie erschienene Anzeige von Martin Suter für Emmentaler Käse. Sie erklärt ein für alle Mal, wie die Löcher darin entstehen.
Tief hinten im Gültischen liegen zwei, drei Steine aufeinander, und wenn einer fragt: „Was liegen denn da für Steine aufeinander?“ bekommt er zur Antwort: „Das war einst das stolze Haus des Rauftgüdis.
„Auch was?“
„Auch Rindenschwender.“
„Und was hat es für eine Bewandtnis mit dem Rindenschwender, wenn man fragen darf?“
„Also gut: Vor über achthundert Jahren war hier, tief hinten im Gültischen, wo sich das Tal öffnet wie eine Rehweide, eine ärmliche, schäbige Siedlung von verängstigten Köhlern, deren russige Hütten sich unterwürfig um ein stolzes, man kann ruhig sagen, schlossähnliches Gebäude scharten.
In diesem Schlosse hauste dröhnend der Rauftgüdi, auch Rindenschwender.