Allmen in Siem Reap
Johann Friedrich von Allmen war noch zu Lebzeiten seines Vaters zum ersten Mal in Siem Reap gewesen. Damals war er als Bummelstudent in der ganzen Welt herumgereist. Sein Vater, der Bauer, der durch Landspekulationen zu einem Vermögen gekommen war und keine Ahnung hatte, was Hotelzimmer kosteten, wie viel man für Schuhe und Kleider rechnen musste, und wie groß der Preisunterschied zwischen einem Economy- und einem First-Class-Ticket war, kam bereitwillig für die astronomischen Lebenskosten seines einzigen Sohnes auf. Schließlich ging es um dessen Bildung. Etwas, von dem er selbst kaum etwas besaß und das er als etwas Heiliges betrachtete.

Bei seinem ersten Besuch tat Allmen tatsächlich etwas für seine Bildung. Er besuchte die Tempelanlagen von Angkor Wat und die umliegenden Tempelruinen. Damals waren diese Stätten noch nicht so überlaufen. Kambodscha hatte noch kaum begonnen, sich vom Terrorregime der roten Khmer zu erholen, und der Tourismus steckte noch in seinen Anfängen.