Eine Viertelstunde vor Mitternacht
Im Jahr 1994 schrieb Martin Suter einen Roman, der nie veröffentlicht wurde. Lesen Sie hier, wie in „Trimbachs Krise“ damals Neujahr gefeiert wurde.
Hier ein Ausschnitt daraus
Eine Viertelstunde vor Mitternacht kam Unruhe auf im Saal.
Die Kellner hasteten mit Champagnerkübeln durch den Trubel, denn an allen Tischen war gleichzeitig die Panik ausgebrochen, man könnte vom Neuen Jahr mit leeren Gläsern überrascht werden.
Eine Minute vor Mitternacht verstummte die Musik abrupt. Der Bandleader ging ans Mikrophon: „Ladies and Gentlemen, meine Damen und Herren, Mesdames, Messieurs, Signore, Signori!“
Der Mann am Synthesizer spielte das „Ding-dang-dong-dung, dung-deng-ding-dang“ vom Big Ben.
Und dann, mit der Unterstützung des ganzen Orchesters, die zwölf Schläge bis Mitternacht.
Der ganze Saal zählte laut mit. An Trimbachs Tisch erhob man sich und griff zu den Gläsern. Georges Keller goss Mineralwasser in sein Champagnerglas.
„Zehn! Elf!“
Der Saal holte tief Luft.