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Dies ist ein rie­si­ges Ar­chiv von fast al­lem, was Mar­tin Su­ter ge­macht hat, ge­ra­de macht und noch ma­chen will. Sie ha­ben zu bei­na­he al­lem da­von un­be­schränk­ten Zu­gang. Und wenn Sie Mem­ber wer­den, zu noch et­was mehr.

Ein gespenstisches Gespräch

Da­vid Du­ke als Grand Wi­zard des Ku-Klux-Klans zur Zeit des In­ter­views auf ei­ner Schwei­ne­farm in der Nä­he von New Or­leans bei ei­ner Kreuz­ver­bren­nung, zu der Mar­tin Su­ter und der Fo­to­graf Na­than Benn ein­ge­la­den wa­ren. Fo­to Na­than Benn

Im Früh­ling 1977 mach­te Mar­tin Su­ter mit dem Na­tio­nal-Geo­gra­phic-Fo­to­gra­fen Na­than Benn für GEO ei­ne Re­por­ta­ge über den Mis­sis­sip­pi. (Bald wer­den Sie hier auch Fo­tos und ei­nen un­ver­öf­fent­lich­ten Text da­zu finden.)

Auf die­ser Rei­se tra­fen sie auch Da­vid Du­ke, den An­füh­rer des Ku Klux Klan. Ein jun­ger Mann, der das Image des Klans mit ei­ner neu­en Ter­mi­no­lo­gie und ei­ner in­tel­lek­tu­el­len No­te auf­po­lie­ren wollte.

Da­vid Du­ke hat­te sich schon zwei Jah­re zu­vor um ei­nen Sitz im Se­nat von Loui­sia­na be­wor­ben, war aber nicht ge­wählt worden.

Er kan­di­dier­te spä­ter zwei­mal für den US-Se­nat und er­hielt ein­mal im­mer­hin 44 Pro­zent der Stim­men, und zwei­mal mach­te er chan­cen­los bei den Vor­wah­len um den US-Prä­si­den­ten mit. Als 2016 Do­nald Trump zum US-Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten der Re­pu­bli­ka­ner ge­wählt wor­den war, trat er er­neut bei der Wahl für den US-Se­nat an. Falls Trump Prä­si­dent wer­de, sag­te er: «Ich wer­de Do­nald Trumps loyals­ter Be­für­wor­ter sein.»

Trump zö­ger­te lan­ge, sich von die­ser Un­ter­stüt­zung zu distanzieren.

Da­vid Du­ke 2016, als er für den US-Se­nat kan­di­dier­te und den Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten Do­nald Trump lei­den­schaft­lich un­ter­stütz­te. Pho­to Wil­liam Wid­mer for The New York Times

Mar­tin Su­ter führ­te vor 46 Jah­ren ein bei­na­he zwei­stün­di­ges Ge­spräch mit Da­vid Du­ke, des­sen In­halt da­nach durch die Bil­der ei­ner Kreuz­ver­bren­nung wie­der ins rich­ti­ge Licht ge­rückt wurde.

Das Ge­spräch wur­de noch nie veröffentlicht.

Bei­des hier für Sie ex­klu­siv, falls Sie ein Abon­ne­ment besitzen: 

New Or­leans, 9. Mai 1977, In­ter­view mit Da­vid Du­ke, Spre­cher der Rit­ter des Ku-Klux-Klans. Gekürzt.

(…)

MARTIN SUTER: Ddie Zei­tun­gen be­zeich­nen Sie manch­mal als Grand Dra­gon (Gro­ßer Dra­che) und manch­mal als Grand Wi­zard (Gro­ßer Hexenmeister).

DAVID DUKE: Grand Wi­zard. Grand Wi­zard ist die rich­ti­ge An­re­de, Grand Dra­gon des Bun­des­staats Loui­sia­na war ich vor ei­ni­gen Jah­ren ei­ne Zeit lang.

MARTIN SUTER: Ah, ich verstehe.

DAVID DUKE: Ich füh­re das wei­ter aus. Der Grand Dra­gon ist der Chef ei­nes Bundesstaats.

MARTIN SUTER: Und der Grand Wi­zard ist – -

DAVID DUKE: Bundesweit.

MARTIN SUTER: Sie ha­ben ei­ne neue Art Ter­mi­no­lo­gie. Und Sie ha­ben, kor­ri­gie­ren Sie mich, wenn ich mich ir­re, ge­sagt, man sei Ras­sist, wenn man es als Lie­be zur ei­ge­nen Ras­se de­fi­niert, und man sei kein Ras­sist, wenn man es als Hass definiert …

DAVID DUKE: Richtig.

MARTIN Su­ter: … ge­gen­über ei­ner an­de­ren Ras­se. Und ein an­de­res Zi­tat aus der New York Times vom 24. No­vem­ber 1975, das ist al­so schon et­was äl­ter. Sie wer­den mit Be­zug auf die Ver­bren­nung ei­nes Kreu­zes zi­tiert, das Er­eig­nis, bei dem ei­ne Ms. Ba­con an­we­send war.

DAVID DUKE: Ich weiß, um wel­ches Zi­tat es sich han­delt, und es ist völ­lig falsch zitiert.

MARTIN SUTER: Es ist falsch zitiert?

DAVID DUKE: Ich glau­be schon. Le­sen Sie es mir vor, und …

MARTIN SUTER: … „Sie ge­ben uns Frei­heit, und wir ge­ben ih­nen Tod. Schon oft hat­te ich das Ge­fühl, ich soll­te ein Ge­wehr zur Hand neh­men und ei­nen Nig­ger erschießen.“

DAVID DUKE: Die ers­te Aus­sa­ge war – und das war am En­de der Re­de, und nicht am An­fang – ich sprach über Ver­rat an den Ver­ei­nig­ten Staa­ten. Ich sag­te, dass Pa­trick Hen­ry im Hin­blick auf die Bri­ten sag­te: „Gebt uns Frei­heit, oder gebt uns – gebt mir den Tod. Gebt mir Frei­heit, oder gebt mir den Tod.“ Und ich sag­te zu den Zu­hö­rern: Wir sa­gen: „Gebt uns Frei­heit. Gebt ih­nen den Tod.“ Und es hat­te nichts mit Schwar­zen zu tun.

            Und die zwei­te Aus­sa­ge war: „Schon oft hat­te ich das Ge­fühl, ich soll­te ein Ge­wehr zur Hand neh­men und ei­nen Nig­ger er­schie­ßen.“ Nun, zu­al­ler­erst wer­de ich nie­mals das Wort „Nig­ger“ ver­wen­den. Ich ha­be Ton­bän­der da­zu. Ich ver­wen­de im­mer das Wort „Schwar­zer“ in mei­nen Re­den. Ich ha­be zwar nicht un­be­dingt et­was an dem Wort aus­zu­set­zen, aber ich bin nicht in die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on, in die­ser Be­we­gung, um die Ge­füh­le von ir­gend­je­man­dem zu de­mü­ti­gen – - zu ver­let­zen. In der Öf­fent­lich­keit ver­su­che ich da­her so zu han­deln, dass da­bei kei­ne gro­ßen Wel­len entstehen.

            Nun ist das ei­nes je­ner Zi­ta­te, die man wirk­lich aus dem Kon­text her­aus­neh­men kann. Ich sag­te na­ment­lich fol­gen­des. Ich sag­te: „Ich ha­be die­se Zei­tungs­ar­ti­kel schon oft ge­le­sen, in de­nen ich von die­sen bru­ta­len An­grif­fen auf wei­ße Kin­der in den in­te­grier­ten Schu­len und auf un­se­ren Stra­ßen las“, und sag­te „Schon oft hat­te ich das Ge­fühl, ich soll­te ein Ge­wehr zur Hand neh­men und ei­nen Schwar­zen erschießen.“

            Und dann sag­te ich: „Aber das kannst du nicht tun und das sollst du nicht tun.“ Und ich sag­te ins­be­son­de­re, ich sag­te: „So­bald man ei­nen von ih­nen er­schie­ßen wird, wer­den 25 mehr von ih­nen im Ar­men­kran­ken­haus un­ter­halb der Stra­ße ge­bo­ren, wo man sie er­schießt. Zwei­tens ist es un­recht. Drit­tens müs­sen wir ei­ne po­li­ti­sche Be­we­gung auf­bau­en, um in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten Macht zu erlangen.“

            Mit an­de­ren Wor­ten, ich nutz­te die­ses Bild, um die Leu­te zu be­sänf­ti­gen, und nicht, um sie an­zu­sta­cheln. Mit an­de­ren Wor­ten, es gibt vie­le Men­schen – es gibt ge­ra­de ein­mal et­wa 2000 Men­schen in die­sem Pu­bli­kum, und der Sü­den hat ei­ne Men­ge ra­di­ka­le Ge­füh­le im Hin­blick auf Ras­se, im Hin­blick auf die­se Pro­ble­me. Und vie­le Men­schen sind ge­neigt, kör­per­li­che Ge­walt auszuüben.

Der Durch­schnitts­bür­ger denkt nicht so, dass er sei­ne Mei­nun­gen mit Be­zug auf ei­ne Idee än­dern soll­te. Der Durch­schnitt­bür­ger denkt als kör­per­li­che Per­son. Der Durch­schnitts­ar­bei­ter ar­bei­tet wahr­schein­lich den gan­zen Tag kör­per­lich. Und wenn er ein Pro­blem er­kennt, dann denkt er eher an ir­gend­ei­ne kör­per­li­che Lö­sung, ei­ne ge­walt­tä­ti­ge Lösung.

Fo­to Na­than Benn

            Und ich sag­te den Zu­hö­rern ins­be­son­de­re, dass man kei­ne Ge­walt ein­set­zen kann, dass Ge­walt un­recht ist und dass man ei­ne po­li­ti­sche Macht­ba­sis auf­bau­en und die Ge­set­ze än­dern muss, an­statt Men­schen an­zu­grei­fen. Und ge­nau das tat ich. Ich den­ke, es war ein wirk­sa­mes Bild, weil ich sag­te: „Ich füh­le mit euch mit. Ich weiß, wie euch zu­mu­te war. Schon oft hat­te ich das Ge­fühl, ich soll­te ein Ge­wehr zur Hand neh­men und ei­ne Schie­ße­rei ver­an­stal­ten, aber das kann man nicht.“ OK? Und das war der Kon­text die­ses Zitats.

MARTIN SUTER: Bei der­sel­ben Ge­le­gen­heit sag­ten Sie auch: „Wir müs­sen das Er­be schüt­zen. Wir wer­den al­les tun, um un­se­re Ras­se zu schüt­zen.“ Das stammt aus der­sel­ben Rede.

DAVID DUKE: Ja, das sag­te ich wäh­rend der Re­de, aber die Re­de dau­er­te viel­leicht ei­ne Stun­de und 20 Mi­nu­ten und war mit die­ser be­stimm­ten Sa­che nicht ver­knüpft. Und ich stim­me dem zu. Ich mei­ne, wir müs­sen das Er­be un­se­rer Ras­se schützen.

MARTIN SUTER: Okay ich woll­te Sie fra­gen, was es heißt, al­les zu tun, um un­se­re Ras­se zu schützen.

DAVID DUKE: Po­li­tisch, ge­sell­schaft­lich und über­all. Wenn es zur Ge­walt kä­me, um die Frei­heit zu ver­tei­di­gen oder sich selbst zu schüt­zen, wenn je­mand her­kä­me und mich hart ins Ge­sicht schla­gen woll­te, und es ver­such­te, wür­de ich zu­rück­schla­gen. Aber ich glau­be nicht dar­an, mit der Ge­walt zu be­gin­nen. Ich glau­be an Not­wehr, und ich glau­be an das Recht des Vol­kes. Dar­auf wur­de die­ses Land ge­grün­det, das Recht des Vol­kes, ge­gen Ge­walt­herr­schaft auf­zu­be­geh­ren. Ich mei­ne, dass je­des freie Volk in der Welt die­ses be­son­de­re Recht an­er­ken­nen wür­de. Und ich den­ke, dass wir uns die Pro­ble­me, die vor uns lie­gen, an­se­hen müs­sen, da­mit wir ge­nau ver­ste­hen, wo­für wir kämp­fen, war­um wir kämp­fen und wel­che Be­deu­tung der Kampf für uns besitzt.

(…)

MARTIN SUTER: Darf ich rauchen?

DAVID DUKE: Ja, si­cher. In die­sem Land gibt es ei­ne Grup­pe von Sti­pen­di­en nur für Schwar­ze. Und vie­le die­ser Sti­pen­di­en­pro­gram­me wer­den durch die Steu­er­gel­der von Wei­ßen un­ter­stützt. Und dann gibt es ei­ne an­de­re Grup­pe von Sti­pen­di­en in die­sem Land, die für al­le sein sol­len. Und bei die­ser an­de­ren Grup­pe von Sti­pen­di­en, die für je­der­mann ist, dis­kri­mi­nie­ren die meis­ten von ih­nen zu­guns­ten der Schwar­zen. Sie räu­men den Schwar­zen ge­rin­ge­re Qua­li­fi­ka­tio­nen ein, um ih­ren Kri­te­ri­en zu ge­nü­gen, und set­zen nied­ri­ge­re Stan­dards fest, um die­se Kri­te­ri­en zu er­fül­len, und be­vor­zu­gen sie zah­len­mä­ßig und so wei­ter im Ver­gleich zu den Weißen.

            Es gibt in die­sem Land kein Sti­pen­di­en­pro­gramm, das nur für Wei­ße ist. Das ist ein­fach ei­ne wei­te­re ge­dul­de­te Dis­kri­mi­nie­rung der wei­ßen Mehr­heit. Was sa­gen Sie nun dem ar­men Wei­ßen? Nun gut. Sa­gen wir, dass der durch­schnitt­li­che Wei­ße nie ei­ne bes­se­re Chan­ce als ir­gend­ein an­de­rer hat­te. Er ar­bei­tet hart, und er bringt gu­te Leis­tung und hat gu­te Fä­hig­kei­ten, und er wird dis­kri­mi­niert. Kön­nen Sie das wie­der­gut­ma­chen? Kann ich es? Ist es ge­recht, was wir ihm antun?

            Und wenn die Schwar­zen in der ver­gan­ge­nen Ge­schich­te dis­kri­mi­niert wur­den, wie es der Fall war, recht­fer­tigt das die heu­ti­ge Dis­kri­mi­nie­rung an­de­rer Men­schen? Un­schul­di­ge Men­schen hat­ten nichts mit die­ser Form der Dis­kri­mi­nie­rung zu tun. Kann aus ei­nem dop­pel­ten Un­recht Recht wer­den? Das kann ich nicht begreifen.

MARTIN SUTER: Wenn es wahr wä­re, dass die Dis­kri­mi­nie­rung der wei­ßen Mehr­heit hier tat­säch­lich so übel ist – dann soll­te es doch viel mehr Mit­glie­der al­ler Klans ge­ben als es …

DAVID DUKE: … nun, es sind jetzt vie­le Mit­glie­der drin, und sie neh­men sehr, sehr schnell zu. Sie neh­men wahr­schein­lich jetzt schnel­ler zu als je­mals zu­vor, weil … und ich den­ke, dass die um­ge­kehr­te Dis­kri­mi­nie­rung ei­ner der Fak­to­ren ist. Ich den­ke, ein an­de­rer Fak­tor, ein gu­tes Bei­spiel, ist die In­te­gra­ti­on, die sich in un­se­rem Land vollzieht.

            (…)

DAVID DUKE: Nun, ich glau­be nicht, dass ein ein­zel­ner Fak­tor die In­te­gra­ti­on be­ein­flus­sen könn­te, weil die In­te­gra­ti­on von vorn bis hin­ten be­ein­flusst wur­de. Tat­säch­lich kann das Ver­hält­nis zwi­schen Ge­walt und Ge­walt­lo­sig­keit bei­spiels­wei­se in den Schu­len di­rekt kor­re­liert wer­den mit dem Maß der In­te­gra­ti­on, mehr In­te­gra­ti­on, mehr Ge­walt. Und das ist nicht die Zahl von Da­vid Du­ke. Sie ha­ben das Bus­sing (Be­för­de­rung von far­bi­gen Schul­kin­dern per Bus in vor­wie­gend von nicht far­bi­gen Kin­dern be­such­te Schu­len an­de­rer Be­zir­ke, um der Ras­sen­tren­nung ent­ge­gen­zu­wir­ken.) un­ter­sucht und woll­ten dem ame­ri­ka­ni­schen Volk be­wei­sen, dass das funktioniert.

            Und jetzt der Schwenk: Sie wur­den mit ih­rer Hand in der Keks­do­se er­wischt, weil ei­ner der Pro­fes­so­ren, der an dem Be­richt ar­bei­te­te, sie ver­pfiff und sag­te: „Seht, ihr fälscht die Be­le­ge. Wir ha­ben nicht die ge­rings­ten Be­le­ge da­für ent­deckt, dass die­ser Bus­trans­port funk­tio­niert. Tat­säch­lich stüt­zen die meis­ten Be­le­ge, die wir ge­fun­den ha­ben, das Ge­gen­teil, dass es an den meis­ten Or­ten nicht funk­tio­niert hat.“

Und was Sie auch im­mer als Grund da­für aus­ma­chen wol­len, die­ses Bus­sing hat Ge­walt er­zeugt. Er hat Hass zwi­schen den Ras­sen er­zeugt. Ich spre­che nicht nur vom Bus­sing, son­dern von der In­te­gra­ti­on im All­ge­mei­nen, weil es beim Bus­sing dar­um geht. Es ist eher ein In­te­gra­ti­ons­pro­blem, als nur ein paar Ki­lo­me­ter mit dem Bus zu fahren.

            Wei­ße in Bos­ton hät­ten nichts da­ge­gen, wenn ein wei­ßes Kind in ei­ne an­de­re wei­ße Schu­le gin­ge. Sie wis­sen das. Ich weiß es. Und der Durch­schnitts­ame­ri­ka­ner weiß es. Aber ent­schei­dend ist, dass die­ses Bus­sing kei­ner­lei wün­schens­wer­te Er­geb­nis­se her­vor­ge­bracht hat, dass es nicht die Qua­li­tät der Leis­tung der Schwar­zen an­ge­ho­ben hat. Es hat Ge­walt ver­ur­sacht. Es hat die Zer­stö­rung un­se­res Bil­dungs­sys­tems in die­sem Land ver­ur­sacht. Aber wir ha­ben es begriffen.

            Und ich den­ke, dass das ein wei­te­rer wich­ti­ger Grund ist. Nun wür­den die meis­ten Wei­ßen in die­sem Land nicht auf den Stra­ßen von Har­lem in New York spa­zie­ren ge­hen. Die meis­ten Wei­ßen wür­den nicht auf den Stra­ßen von Rox­bu­ry spa­zie­ren ge­hen, wenn sie kei­nen Schutz bei sich hät­ten oder die Po­li­zei oder sonst etwas.

MARTIN SUTER: Aber das hat jetzt nichts mit dem Bus­sing zu tun. Ich ha­be ein wei­te­res Zi­tat von Re­ver­end Ja­mes C. Bett, Louisiana.

DAVID DUKE: Er ist nicht aus Loui­sia­na. Ich ha­be frü­her von ihm ge­hört. Er war aus Mis­sou­ri, aber er ist nicht in un­se­rer Or­ga­ni­sa­ti­on. Fah­ren Sie fort.

MARTIN SUTER: Nun, er bot 40 Klan-Mit­glie­der in St. Lou­is als Stra­ßen­pa­trouil­le an.

DAVID DUKE: Ja, er ist, glau­be ich, aus Missouri.

MARTIN SUTER: Das ist Mis­sou­ri. Ok. Aber das ist ei­ne Art von … was ist der Be­griff dafür?

NATHAN BENN: Ord­nungs­hü­ter, vigilante?

MARTIN SUTER: Ja.

DAVID DUKE: Nun, er bot sie als Pa­trouil­le an. Ich ken­ne die ge­naue Si­tua­ti­on nicht. Wir hat­ten Klan­mit­glie­der, die zu­vor schon auf Pa­trouil­le gin­gen, aber nicht, um ir­gend­wel­che Ta­ten zu be­ge­hen, son­dern nur, um zu be­ob­ach­ten. Wenn Sie sich nun un­se­re Stra­ßen an­se­hen, so wer­den sie zu ei­nem Dschun­gel. Se­hen Sie sich die Ver­bre­chens­ra­ten an. Und ich mei­ne, dass es sinn­voll ist, dass Klan­mit­glie­der oder an­de­re Grup­pen raus­ge­hen und se­hen, was vor sich geht. Wenn es Ver­bre­chen gibt, soll man dar­über be­rich­ten. Man soll die Po­li­zei ru­fen. Bringt sie dort­hin oder was auch im­mer. In der Tat, wenn Men­schen – - Nach­barn und Leu­te be­gin­nen, sich ein we­nig zu­sam­men­zu­schlie­ßen we­gen die­sen … auf die­ser Grund­la­ge wer­den sie in gro­ßen Schwie­rig­kei­ten sein. Das Ni­veau der Bar­ba­rei, auf das un­se­re Ge­sell­schaft her­ab­sinkt, ist un­glaub­lich. Ich bin ei­ni­ge Ma­le in Eu­ro­pa ge­we­sen. Und dort drü­ben ist es schön. Und man kann über­all spa­zie­ren ge­hen. Man muss sich kei­ne Sor­gen um ein Ver­bre­chen ma­chen. Ver­ge­wal­ti­gun­gen gibt es so gut wie keine.

MARTIN SUTER: Nun, es hängt ab von …

DAVID DUKE: Es än­dert sich. Es än­dert sich. Nun, wo än­dert es sich? An Or­ten, wo sie die Gast­ar­bei­ter ha­ben und Or­ten wie Ams­ter­dam und so wei­ter. Es gibt vie­le, vie­le an­de­re Ele­men­te, die mit ins Spiel kom­men. Und Or­te in Deutsch­land Wo lie­gen die höchs­ten Ver­bre­chens­ra­ten in Deutsch­land? Bei den US-ame­ri­ka­ni­schen Mi­li­tär­ba­sen, wo die gan­zen schwar­zen Streit­kräf­te sind.

Fo­to Na­than Benn

(…)

MARTIN SUTER: Was auch im­mer die Grün­de sind, sind wir uns dar­in ei­nig, dass die­ses Pro­blem der Bru­ta­li­tät, stei­gen­der Ver­bre­chens­ra­ten und all das im­mer noch exis­tiert und auch das Pro­blem der In­te­gra­ti­on und so wei­ter. Wel­che Lö­sun­gen ha­ben Sie anzubieten?

DAVID DUKE: Ich den­ke, ich ha­be ei­ni­ge Lö­sun­gen. Und mei­ne Lö­sung be­steht dar­in, nie­man­dem zu sa­gen, was zu tun ist. Mei­ne Lö­sung ist, dass bei­de Ras­sen zu­sam­men­kom­men und bei­de Ras­sen ent­schei­den, was das Bes­te für sie ist, un­ser ei­ge­nes Schick­sal bestimmen.

            Mit an­de­ren Wor­ten, wenn die Schwar­zen ih­re Schu­len und die Ge­mein­den nach ei­nem be­stimm­ten Mus­ter oder so ha­ben wol­len, dass sie ih­re Kul­tur wi­der­spie­geln, dann soll­ten sie in der La­ge sein, die­ses Recht zu ha­ben, und wei­ße Men­schen eben­falls. Mit an­de­ren Wor­ten, ich bin für ei­ne frei­wil­li­ge Tren­nung der Ras­sen, ei­ne Tren­nung, die sich auf na­tür­li­che Wei­se ein­stel­len wird, wenn die Re­gie­rung nicht ein­greift und die bei­den Ras­sen zu­sam­men zwingt.

            Das wur­de im­mer wie­der beim Bus­sing un­ter Be­weis ge­stellt. Tat­säch­lich kön­nen Sie in die­sem Au­gen­blick nach DC ge­hen, in ei­ni­ge der Re­gie­rungs­ge­bäu­de, und ich war vor et­wa ei­nem Mo­nat, an­dert­halb Mo­na­ten in ei­nem da­von. Und ich ging in ei­nes die­ser Ge­bäu­de. Ich mei­ne, es hat­te mit En­er­gie­for­schung und ‑ent­wick­lung zu tun. Und sie ha­ben ei­ne gro­ße Be­leg­schaft, et­wa 1200 Re­gie­rungs­an­ge­stell­te, et­wa 800 Wei­ße und et­wa 400 Schwarze.

            Nun, die 400 Schwar­zen sa­ßen al­le zu­sam­men an Ti­schen für sich. Es konn­te ge­sche­hen, dass ei­ner sich mit den Wei­ßen ver­misch­te, ein Chef, der sei­ne Se­kre­tä­rin mit­nahm, und sie war un­ter 800 Wei­ßen. Die Re­gie­rung hat­te noch nicht die Ver­ord­nung über den Spei­se­saal ver­ab­schie­det, in dem ein Schwar­zer und ein Wei­ßer ne­ben­ein­an­der sit­zen mussten.

MARTIN SUTER: Wie wür­den Sie sa­gen, dass das wür­de. Wä­ren das gan­ze Ge­bie­te des Lan­des von­ein­an­der ge­trenn­te Groß­städ­te oder …

DAVID DUKE: Ich den­ke, ja. Ich mei­ne, dass die meis­ten Schwar­zen in be­stimm­ten Ge­bie­ten le­ben. Die meis­ten Wei­ßen eben­falls. Und die Ge­bie­te, in de­nen je­de Ras­se so ziem­lich au­to­nom ist, so ziem­lich vor­herr­schend, soll­ten in der La­ge sein, ih­re Ras­se po­li­tisch zu kon­trol­lie­ren. Mit an­de­ren Wor­ten, sie soll­ten mehr po­li­ti­sche Au­to­no­mie und mehr Kon­trol­le dar­über ha­ben, was in ih­ren Schu­len ge­schieht im Sin­ne ih­rer Lo­kal­re­gie­rung, im Sin­ne ih­rer Wer­te und so wei­ter. Und das­sel­be gilt für die Schulen.

MARTIN SUTER: Ha­be ich das rich­tig ver­stan­den? Neh­men wir New York. Wür­den Sie vor­schla­gen, die Men­schen aus Har­lem weg­zu­schaf­fen und sie zu bit­ten, sich in ei­ner neu­en Stadt nie­der­zu­las­sen, oder wür­den sie die­se tren­nen lassen?

DAVID DUKE: Ich wür­de sie nicht weg­schaf­fen, son­dern ich wür­de sa­gen, dass Har­lem – Ich se­he nicht, was ver­kehrt dar­an sein soll, dass Har­lem sei­ne ei­ge­ne Ver­wal­tung, die Kon­trol­le über sei­ne ei­ge­nen An­ge­le­gen­hei­ten erhält.

MARTIN SUTER: Es gibt dort kein Kapital.

DAVID DUKE: Nun, es gibt schon welches …

MARTIN SUTER: … nicht genug.

DAVID DUKE: Nun, wenn es dort kein Ka­pi­tal gibt, dann ist das nicht die Schuld al­ler anderen.

MARTIN SUTER: Nein, nein.

DAVID DUKE: Und das ist an sich ein gu­ter Punkt. Vie­le Schwar­ze schie­ben oft­mals die Schuld für ih­re Ver­hält­nis­se auf die wei­ßen Po­li­ti­ker. Das ist ein schwer­wie­gen­des Pro­blem. Das ge­schieht stän­dig. Sie sa­gen: „Nun, wir sind in die­ser Si­tua­ti­on, weil die Wei­ßen die­ses und je­nes ge­tan ha­ben.“ Das gibt ih­nen die Chan­ce, für sich selbst ver­ant­wort­lich zu sein.

MARTIN SUTER: Ja, aber jetzt be­trach­ten wir nur ei­ne Tat­sa­che, oh­ne dar­über zu spre­chen, wer die Schuld hat, über die Tat­sa­che, dass es kein Ka­pi­tal gibt usw.: Wenn Sie wol­len, dass die Schwar­zen ih­re ei­ge­nen Un­ter­neh­men ha­ben, ih­re ei­ge­ne In­dus­trie, ih­re ei­ge­ne Land­wirt­schaft, und die Wei­ßen das­sel­be, dann ist die Si­tua­ti­on ein­fach nicht …

DAVID DUKE: … nun, ich ge­be zu, dass es da Pro­ble­me gibt. Und ich ge­be zu, dass es kei­ne ein­fa­che Lö­sung gibt. Tat­säch­lich wür­de ich am En­de ger­ne ei­ne völ­li­ge oder grö­ße­re Tren­nung se­hen, viel­leicht in ei­nem Teil die­ses Lan­des, viel­leicht ei­ne Rück­füh­rung nach Afri­ka. Ich weiß es nicht. Es gibt ein ge­wal­ti­ges Pro­blem. Al­les, was ich weiß, ist, dass die In­te­gra­ti­on nicht funk­tio­niert. Und es muss ei­ne Art von Le­bens­stil, ei­ne Art von Mus­ter in die­sem Land ge­ben, wo die Schwar­zen ih­re ei­ge­nen Schu­len, kul­tu­rel­len In­sti­tu­tio­nen, Re­gie­run­gen, Ge­mein­den ha­ben kön­nen, und die Wei­ßen, wir, kön­nen un­se­re haben.

            Ein Mensch will in ei­ner Art von in­te­grier­tem Ge­biet le­ben, er kann dort­hin ge­hen und dort le­ben, ver­ste­hen Sie? Aber der Mensch will weiß sein und will in ei­nem Ge­biet sein, das wei­ße Wer­te re­prä­sen­tiert, er soll­te auch die­ses Recht haben.

MARTIN SUTER: Sie glau­ben al­so dar­an, dass al­le schwar­zen Men­schen der Welt nach Afri­ka zu­rück­ge­hen und al­le wei­ßen Men­schen in Afri­ka dort­hin, wo sie her­kom­men zurückgehen?

DAVID DUKE: Ich den­ke, dass das ei­ne sehr idea­lis­ti­sche Lö­sung ist. Ich weiß nicht, ob sie im Au­gen­blick völ­lig prak­ti­ka­bel ist. Ich den­ke, dass sie mög­lich ist. Ich mei­ne, dass ich sie be­für­wor­ten wür­de. Und ich mei­ne, dass sie rea­li­siert wer­den könn­te. Aber es gibt ei­ne Men­ge Ein­zel­hei­ten zu be­rück­sich­ti­gen, und es wür­de lan­ge dau­ern, sie zu lö­sen. Al­les, was ich weiß, ist, dass die In­te­gra­ti­on nicht funktioniert.

MARTIN SUTER: Aber die In­te­gra­ti­on wird in Afri­ka auch nicht funktionieren.

DAVID DUKE: Richtig.

MARTIN SUTER: Ich bin erst die­ses Jahr dort ge­we­sen und, um mir das Fes­ti­val der afri­ka­ni­schen Küns­te an­zu­se­hen. Und es gab vie­le schwar­ze Men­schen aus an­de­ren Tei­len der Welt, die dort­hin ka­men und die über Ge­ne­ra­tio­nen hin­weg in an­de­ren Tei­len der Welt wa­ren. Sie spre­chen ih­re Spra­che nicht. Sie ha­ben kein …

DAVID DUKE: … nun, es gibt ein Mäd­chen, das Mit­glied der schwar­zen Ge­sangs­trup­pe in die­sem Land ist. Sie ist weiß. Sie ging nach Afri­ka, und sie wur­de völ­lig dis­kri­mi­niert. Man ge­stat­te­te ihr nicht auf­zu­tre­ten. Sie sind Ras­sis­ten. Sie sind eben­sol­che Ras­sis­ten wie wir, viel­leicht so­gar noch mehr.  Al­les, was ich sa­ge ist, dass, wenn Gha­na ein schwar­zes Land ist, dann hat es das Recht, schwarz zu sein und sei­ne In­ter­es­sen zu ver­fol­gen. Ich se­he nicht, war­um Ame­ri­ka nicht das Recht hat, ein wei­ßes Land zu sein und un­se­re In­ter­es­sen zu ver­fol­gen. Und ich glau­be nicht wirk­lich, dass das un­ver­nünf­tig ist.

(…)

            Al­le Men­schen sind ras­sis­tisch. Mit dem Eu­ro­pä­er ist es nun eben so, dass er der­je­ni­ge ist, dem man im­mer die Schuld für den Ras­sis­mus gibt. (…) In Süd­ost­asi­en ha­be ich mehr Ras­sis­mus ge­se­hen, als ich je hier ge­se­hen ha­be. Is­ra­el ist das ras­sis­tischs­te Land auf der Er­de, ei­ne an­de­re Form als das Drit­te Reich.

MARTIN SUTER: Nun, nicht je­de Art von Ras­sis­mus er­in­nert ei­nen an das Drit­te Reich.

DAVID DUKE: Nun, Is­ra­el … ich sa­ge, dass Is­ra­el so struk­tu­riert ist. Is­ra­el war ein völ­lig ras­sis­ti­scher, ein ras­sen­be­zo­ge­ner Staat. Sie ha­ben ei­ne Theo­rie, dass sie das aus­er­wähl­te Volk sind. Sie hat­ten ei­ne ak­ti­ve Un­ter­drü­ckung, Fol­ter der Nicht­wei­ßen oder der Nicht­ju­den, soll­te ich sa­gen, in dem Ge­biet, näm­lich der Ara­ber. Sie sind völ­lig im­pe­ria­lis­tisch ge­we­sen. Sie ha­ben – Is­ra­el ist unglaublich.

            (…)

MARTIN SUTER: Was mei­nen Sie, was in un­mit­tel­ba­rer Zu­kunft in Süd­afri­ka und Rho­de­si­en ge­sche­hen sollte?

DAVID DUKE: Nun, ers­tens mei­ne ich, dass die Po­li­tik Eu­ro­pas und des Wes­tens … wir scha­den un­se­ren ei­ge­nen In­ter­es­sen durch un­se­re ge­gen­wär­ti­ge Po­li­tik. Und wir hel­fen dem Kom­mu­nis­mus. Russ­land ver­hält sich sehr im­pe­ria­lis­tisch in Afri­ka. Die Kap-Rou­te ist ent­schei­dend im Hin­blick auf Roh­stof­fe, nicht wahr? 

(…) 

MARTIN SUTER: Das ist nun der po­li­ti­sche Aspekt. Und jetzt ha­ben wir den an­de­ren Aspekt, wor­über wir zu­vor ge­spro­chen ha­ben, der Minderheitenregierung.

DAVID DUKE: Nun, ich glau­be, ei­ne ge­rech­te Lö­sung wür­de am En­de die Wei­ßen in Rho­de­si­en und Süd­afri­ka mög­li­cher­wei­se hier­her und die Schwar­zen dort­hin brin­gen. Und mit der Aus­bil­dung der Schwar­zen hier und den Vor­tei­len, wenn man viel Geld hin­ein­pumpt, wür­de das mei­ner Mei­nung nach die­sen afri­ka­ni­schen Län­dern ei­nen enor­men Vor­teil brin­gen. Tat­säch­lich ist das wahr­schein­lich ge­ra­de das, was Rho­de­si­en und Süd­afri­ka bräuch­ten, wenn es ei­nen Ex­odus der Wei­ßen gäbe.

MARTIN SUTER: Ja, aber dann wür­de na­tür­lich das­sel­be ge­sche­hen. Es wür­de ei­ne wei­te­re Min­der­hei­ten­re­gie­rung von schwar­zen Ame­ri­ka­nern ge­ben, die …

DAVID DUKE: … nein, ich den­ke nicht, dass das ei­ne Re­gie­rung sein soll­te. Ich den­ke, wir spre­chen über ei­ne Ras­se. Nun zu­ge­ge­ben, es gibt Un­ter­schie­de zwi­schen Klas­sen und Un­ter­schie­de zwi­schen Men­schen, In­di­vi­du­en, Grup­pen und Na­tio­nen. Aber zu­ge­ge­be­ner­ma­ßen gibt es auch ei­nen Un­ter­schied zwi­schen Ras­sen. Und die Ras­se ist ein äu­ßerst gro­ßer Un­ter­schied. Wenn Sie al­so die Tat­sa­che zu­ge­ben, dass es Un­ter­schie­de zwi­schen Völ­kern und Klas­sen gibt, dann müs­sen Sie … der nächs­te Schritt ist zu­zu­ge­ben, dass es Un­ter­schie­de zwi­schen Ras­sen gibt. Und wenn es wirk­lich Schwie­rig­kei­ten mit un­se­ren Schwar­zen und de­ren Schwar­zen ge­ben wird, mein Gott, den­ken Sie an das Pro­blem zwi­schen un­se­ren Schwar­zen und un­se­ren Weißen. 

MARTIN SUTER: Was die Ras­sen betrifft …

DAVID DUKE: … ex­tra­po­lie­ren wir die Sa­che bis zu ih­rer letzt­li­chen Schluss­fol­ge­rung. Wenn Sie sa­gen, dass es falsch wä­re, weil es die­sen Kon­flikt zwi­schen die­sen und je­nen Schwar­zen gä­be, wie steht es dann mit dem Kon­flikt zwi­schen Wei­ßen und Schwar­zen, die noch ver­schie­de­ner sind als Schwar­ze und Schwarze?

(…)

NATHAN BENN: Las­sen Sie mich Ih­nen ein paar Fra­gen stel­len, wenn ich darf.

DAVID DUKE: Si­cher. Sind Sie Jude?

NATHAN BENN: Ja. Ei­ne der Blü­ten, die von den Wei­ßen ge­fei­ert wird und die Sie er­wähnt ha­ben, ist die De­mo­kra­tie und un­ser Rechts­sys­tem. Und ei­nes der Din­ge, das in un­se­rer Ver­fas­sung nicht er­wähnt wird, und doch wur­den al­le bür­ger­recht­li­chen Ge­set­ze auf Ver­fas­sungs­ge­set­ze und Ent­schei­dun­gen des Obers­ten Ge­richts­hofs ge­grün­det, ist das nicht … an ei­ner Stel­le rühm­ten Sie das Ge­setz, aber Sie ver­nei­nen es, in­dem Sie ge­gen die bür­ger­recht­li­che Ge­setz­ge­bung sind. Wie … auf wel­cher Sei­te ste­hen Sie? Sind Sie für die­se Blü­te des wei­ßen Ge­set­zes, oder sind Sie ge­gen die Verfassung?

DAVID DUKE: Das kann ich be­ant­wor­ten. Ich den­ke, dass die Ver­fas­sung ein ge­wal­ti­ges Do­ku­ment ist. Wenn Sie zur Ver­fas­sung der Ver­ei­nig­ten Staa­ten zu­rück­ge­hen, Ar­ti­kel 1, Ab­schnitt 2, dann heißt es dort, und ich zi­tie­re – sie setzt das schwar­ze Volk mit drei Fünf­teln ei­ner Per­son gleich.

            Die Grün­dungs­vä­ter die­ses Lan­des wa­ren ras­sis­tisch. Sie wa­ren viel ras­sis­ti­scher, als ich es bin. Die meis­ten von ih­nen prak­ti­zier­ten Skla­ve­rei. Ich hal­te Skla­ve­rei nicht auf­recht und glau­be nicht an sie. Sie wa­ren ra­di­ka­ler als ich.

            (…)

DAVID DUKE: Wir ha­ben al­so die­se Po­li­tik. War­um ha­ben wir die­se Po­li­tik? Weil die­se win­zi­ge jü­di­sche Min­der­heit so viel Kon­trol­le in Ame­ri­ka be­sitzt, so viel Herr­schaft in un­se­ren Me­di­en und un­se­rem Land, was wie­der­um … es ist ihr Recht, ih­re In­ter­es­sen zu ver­fol­gen, aber ich den­ke, es ist auch un­ser Recht, die un­se­ren zu ver­fol­gen.  Die Ju­den be­herr­schen den Kon­gress, be­herr­schen die Me­di­en, Zei­tun­gen, das Ver­lags­we­sen, Und sie be­herr­schen die Ban­ken und Fi­nanz­in­sti­tu­tio­nen der Ver­ei­nig­ten Staa­ten. (…) Sie kon­trol­lie­ren fast je­des Nach­rich­ten­ma­ga­zin und je­de Ver­öf­fent­li­chung. Sie kon­trol­lie­ren al­le drei Fern­seh­sen­der. Der Chef von NBC News schafft es, dass der Prä­si­dent zu ih­nen hoch­kommt. Der Chef von CBS trägt den Na­men Pa­len­sky. Bei ABC ist es Gol­den­son. Der Pro­gramm­chef al­ler drei Sen­de­an­stal­ten ist ein Ju­de, Sil­ver­man bei ABC. Den Rest ha­be ich ver­ges­sen. Wer ist der Typ bei CBS? Ge­hen Sie zur Nach­rich­ten-Toch­ter­ge­sell­schaft je­des Sen­ders. Bei ABC ist es Westin. Bei CBS ist es, glau­be ich, Reu­ben Frank. Bei NBC ist es Ri­chard Walt.

MARTIN SUTER: Neh­men wir das mal als Tat­sa­che um des Arguments …

DAVID DUKE: Um des Ar­gu­ments willen?

MARTIN SUTER: Was pla­nen Sie im Hin­blick auf die­se „jü­di­sche Be­herr­schung“ von Me­di­en und Un­ter­neh­men zu tun?

DAVID DUKE: Nun, das Ers­te, was man tun soll­te, ist, die Men­schen dar­über zu in­for­mie­ren. Und mit Be­zug dar­auf sa­ge ich, dass ein Teil un­se­rer Kon­trol­le in die­sem Land heim­tü­cki­scher ist als das, was in Russ­land ge­schieht, weil in Russ­land je­der­mann weiß, dass der Staat die Nach­rich­ten her­aus­gibt. Und je­der­mann er­war­tet, dass der Staat das her­aus­gibt, was er her­aus­ge­ben will. Aber in die­sem Land ver­ste­hen nur ganz we­ni­ge, dass un­se­re Me­di­en in die­sem Land, dass die Me­di­en in die­sem Land von ei­nem ganz klei­nen Pro­zent­satz be­herrscht wer­den. Das Ers­te ist al­so, dass man die Men­schen dar­über informiert.

MARTIN SUTER: Zweitens?

DAVID DUKE: Zwei­tens mei­ne ich, dass die Me­di­en der Öf­fent­lich­keit ge­gen­über ver­ant­wort­lich ge­macht wer­den müs­sen. Wenn die­se Din­ge Mo­no­po­le sein wer­den, dann den­ke ich, dass sie vom Volk be­trie­ben wer­den soll­ten. Mit an­de­ren Wor­ten, ich glau­be, dass der Chef von ABC mehr Macht als ir­gend­ein Se­na­tor oder Kon­gress­ab­ge­ord­ne­ter in die­sem Land hat. Tat­säch­lich hat er viel mehr. Er be­ein­flusst den Geist Ame­ri­kas. Sie se­hen ihn hier. Ich mei­ne, sie soll­ten der Öf­fent­lich­keit ge­gen­über durch Wah­len oder was auch im­mer ver­ant­wort­lich ge­macht werden.

MARTIN SUTER: Aber das ist ei­ne Fol­ge der frei­en Markt­wirt­schaft, die grundlegend …

DAVID DUKE: … oh, ich glau­be an die freie Markt­wirt­schaft, aber ich glau­be nicht an Lais­sez-fai­re. Ich glau­be nicht an die Ex­zes­se, die sich durch die freie Markt­wirt­schaft ein­stel­len kön­nen. Ich glau­be nicht an Mo­no­po­le. Ich glau­be nicht an Kar­tel­le. Ich glau­be nicht an die Ex­zes­se, die auf­tre­ten kön­nen. Ich glau­be an re­gu­lier­te Unternehmen.

MARTIN SUTER: Wür­den Sie dann die­se Leu­te ent­eig­nen oder …

DAVID DUKE: … ich weiß nicht. Ich den­ke, dass das ge­rech­ter­wei­se im Sin­ne von An­teils­wer­ten oder was auch im­mer in fi­nan­zi­el­ler Hin­sicht ge­leis­tet wer­den soll­te. Aber ich mei­ne ge­nau das, näm­lich, dass die Me­di­en ein ge­hei­lig­tes Kar­tell sind und dass sie Ver­ant­wor­tung ge­gen­über dem ame­ri­ka­ni­schen Volk tra­gen müs­sen und ihm nicht ih­re Dik­ta­te auferlegen.

            (…)

MARTIN SUTER: In Ord­nung. Un­ter­stel­len wir auch das. Was mich jetzt in­ter­es­siert, ist, wir wol­len Sie nicht falsch zi­tie­ren: Sie hät­ten ger­ne, dass die Schwar­zen nach Afri­ka gin­gen. Wo soll­ten Ih­rer Mei­nung nach die Ju­den hingehen?

DAVID DUKE: Ich möch­te nicht, dass sie ir­gend­wo­hin ge­hen, aber ich möch­te nicht, dass sie ein Land kon­trol­lie­ren. Das ist al­les. Ich bin der Mei­nung, dass wir ein Recht ha­ben, un­se­re ei­ge­ne Na­ti­on zu führen.

MARTIN SUTER: Aber Sie spra­chen das Pro­blem der Tren­nung an, und das be­trifft nicht nur Schwar­ze und Weiße.

DAVID DUKE: Ich den­ke, dass das gro­ße Pro­blem eben das Pro­blem der Schwar­zen und Wei­ßen ist, näm­lich im Hin­blick auf die Ver­mi­schung. Und ich ha­be nichts ge­gen je­man­den, weil er Ju­de ist. Aber ich bin nicht Ju­de. Und wenn mein Kind zur Schu­le geht, will ich, dass es et­was über Kunst­ge­schich­te und Er­be nicht durch jü­di­sche Au­gen er­fährt. Wenn ich die Zei­tung zur Hand neh­me, dann will ich die Welt nicht durch jü­di­sche Au­gen se­hen. Wenn ich fern­se­he, will ich die Din­ge auch nicht durch das jü­di­sche Au­ge se­hen. Das ist alles.

            Ich glau­be nicht, dass das un­ver­nünf­tig ist. Ich glau­be nicht, dass das hass­erfüllt oder sonst et­was ist. Und ich den­ke, dass die Men­schen der Er­de ei­nen Teil die­ser jü­di­schen Do­mi­nanz in al­len Län­dern der Er­de zu mer­ken beginnen.

MARTIN SUTER: Gut. Jetzt ha­ben Sie  – ich wür­de es ei­ne in­tel­lek­tu­el­le No­te nen­nen, die Sie die­sem klas­si­schen Klan auf­ge­setzt ha­ben. Wie vie­le von Ih­ren Mit­glie­dern, von Ih­ren wirk­li­chen Mit­glie­dern – ich weiß, dass Sie mir kei­ne Zah­len nen­nen wol­len, aber viel­leicht könn­ten Sie mir ei­nen Pro­zent­satz nen­nen. Wie vie­le von Ih­ren wirk­li­chen Mit­glie­dern kom­men aus dem Be­stand des al­ten Klans und wie vie­le sind neu und wür­den so han­deln und den­ken wie Sie?

            (…) 

DAVID DUKE: Wie ich schon sag­te, es gibt ganz ver­schie­de­ne Or­ga­ni­sa­tio­nen. (…) Un­se­re Or­ga­ni­sa­ti­on sieht fol­gen­der­ma­ßen aus. Ich den­ke, dass wir ei­nen per­fek­ten Quer­schnitt wei­ßer Men­schen in die­sem Land re­prä­sen­tie­ren. Ich wür­de sa­gen, dass wir et­wa 25 bis 30 Pro­zent Ar­bei­ter, 25, 30 Pro­zent Bü­ro­an­ge­stell­te, noch 30, 35 Pro­zent Fach­kräf­te und den Rest Leu­te aus dem Land­wirt­schafts­ge­bie­te haben.

Fo­tos Na­than Benn

MARTIN SUTER: Auch Leu­te aus der Re­gie­rung oder der Po­li­zei oder …

Fo­to Na­than Benn

DAVID DUKE: Wir ha­ben auf je­den Fall vie­le Men­schen in der Re­gie­rung auf­grund der Ei­gen­art des­sen, was wir tun. Die meis­ten von ih­nen hal­ten sich ge­heim we­gen des Drucks, den es ge­gen un­se­re Or­ga­ni­sa­ti­on gibt. Da­her kann man ge­heim beitreten.

            Noch ein­mal, die ge­wal­ti­ge An­zahl – - es gibt ein­fach so viel Heu­che­lei in die­sem Land. Das ist ei­nes der gro­ßen The­men. Es gibt ei­nes, was ich bin. Ich bin kein Heuch­ler. Das ist ei­ne Sa­che, die man uns nicht wirk­lich vor­wer­fen kann, weil wir sa­gen, was wir denken.

            Häu­fig sa­ge ich et­was nicht zum Zweck ei­nes mo­men­ta­nen po­li­ti­schen Vor­teils. Sa­gen wir es so. Wir glau­ben an den Auf­bau ei­ner Be­we­gung, die auf Idea­len und Wer­ten be­ruht. Ich ver­su­che, die­ser Li­nie zu folgen.

Fo­to Na­than Benn

            Nun spricht Hol­ly­wood stän­dig dar­über, wie schreck­lich es war, dass die­se Kom­mu­nis­ten in der Mc­Car­ty-Ära ver­folgt wur­den. Gleich­zei­tig nut­zen sie die­sel­ben Kräf­te, ih­re sel­be Stär­ke, um je­den zu ver­fol­gen, der es wagt, ih­nen die Stirn zu bieten.

            Ein gu­tes Bei­spiel ist Ani­ta Bryant. Ich stim­me nicht un­be­dingt mit ihr mit Be­zug auf ir­gend­et­was über­ein oder be­für­wor­te auch nicht ir­gend­ei­ne ih­rer Po­si­tio­nen. Aber sie sag­te et­was über Ho­mo­se­xu­el­le, das den Me­di­en nicht ge­fiel. Was ge­schah al­so mit ihr? Sie – - ih­re Ver­trä­ge wur­den an­nul­liert. Das Es­tab­lish­ment woll­te nicht, dass sie wei­ter­hin die ame­ri­ka­ni­sche Öf­fent­lich­keit erreichte.

            Nun hat­te ich ei­ne be­stimm­te Si­tua­ti­on mit ei­ner Renn­rei­te­rin, Ma­ry Ba­con, ei­ne Renn­rei­te­rin, die in un­se­rer Or­ga­ni­sa­ti­on war. Sie schloss sich un­se­rer Grup­pe an. Sie hielt ei­ne Re­de. Auch sie wur­de schreck­lich falsch zi­tiert. Gut. Plötz­lich ver­lor sie ih­re Ren­n­en­ga­ge­ments, die Ar­beit ih­res gan­zen Le­bens. Rev­lon an­nul­lier­te Ver­trä­ge mit ihr.

MARTIN SUTER: Ja, ich ha­be dar­über gelesen.

DAVID DUKE: Hol­län­di­sche Meis­ter­schaf­ten, Ame­ri­can To­b­ac­co Com­pa­ny. Sie – - Hol­ly­wood war – - vor die­ser Zeit woll­te Hol­ly­wood ei­nen Film über ihr Le­ben dre­hen, al­les. All dies wur­de ge­stri­chen. Es gibt al­so ei­nen ge­wal­ti­gen Druck, und es gibt ei­ne ge­wal­ti­ge Un­ter­drü­ckung die­ser Din­ge. Und dar­um ha­ben wir die Geheimhaltung.

MARTIN SUTER: Ja, aber jetzt zu­rück zu die­ser Fra­ge. Da Sie der Füh­rer, zwar nicht in ab­so­lu­ten Zah­len, aber nach Pro­zent­wer­ten sind, wie vie­le neue Leu­te ha­ben Sie? Könn­ten Sie sa­gen, dass sie sich ver­dop­pelt ha­ben, dass der al­te Be­stand sich ver­dop­pelt hat oder ver­drei­facht oder – -

DAVID DUKE: Ich glau­be, dass wir uns seit letz­tem Jahr ver­dop­pelt haben.

MARTIN SUTER: Sie ha­ben sich im letz­ten Jahr verdoppelt.

DAVID DUKE: Das ist …

MARTIN SUTER: Und Sie sind Spre­cher ge­we­sen, glau­be ich, seit – -

DAVID DUKE: Et­wa 3 oder 4 Jahren.

MARTIN SUTER: 3 oder 4 Jahren.

DAVID DUKE: Nun, jetzt die letz­ten 3 oder 4 Jah­re glau­be ich, dass wir uns ver­vier­facht haben.

MARTIN SUTER: Vervierfacht.

DAVID DUKE: Der Grö­ße nach oder mehr. Ich wür­de sa­gen, viel­leicht mehr als das.

MARTIN SUTER: Und dem­nach hät­ten Sie zwei Drit­tel neu­er Leute.

DAVID DUKE: Wür­de ich sa­gen, ja, klar.

MARTIN SUTER: Und nur ein Drit­tel der alten.

DAVID DUKE: Die meis­ten un­se­rer Leu­te sind neu.

Fo­to Na­than Benn

MARTIN SUTER: Die meis­ten Leu­te sind neu.

DAVID DUKE: Allerdings.

MARTIN SUTER: Das FBI gibt Zah­len zwi­schen 1700 und 2000 Leu­ten an.

DAVID DUKE: Nun, die ge­ben je­des Mal an­de­re Zah­len an, wenn ich – - letz­tes Mal, als sie Zah­len an­ga­ben, müs­sen sie uns 3000 ge­ge­ben ha­ben. Wir hat­ten 2700 Men­schen bei ei­ner Kund­ge­bung. Und das ist wahr­schein­lich die New York Times. Da­her den­ke ich – - und das war vor et­wa zwei Jah­ren. Da­her den­ke ich, dass das ir­gend­wie – - die­se Zah­len sind wahr­schein­lich schlicht und ein­fach lächerlich.

            Aber dann wie­der­um hat das FBI schon frü­her zu­ge­ge­ben, dass sie ver­su­chen wer­den, die Or­ga­ni­sa­tio­nen in Miss­kre­dit zu brin­gen, sie zu zer­stö­ren. Und sie ha­ben auch zu­ge­ge­ben, dass sie mit den Nach­rich­ten­me­di­en zu die­sem Zweck zu­sam­men­ar­bei­ten wol­len. Man kann al­so glau­ben, was man will im Hin­blick auf die Zah­len. Ich bin nicht wirk­lich so sehr dar­an in­ter­es­siert, wie vie­le Men­schen wir an­geb­lich in un­se­rer Or­ga­ni­sa­ti­on ha­ben, als dar­an, was wir tun.

MARTIN SUTER: War­um ha­ben Sie die­sen Eid ge­schwo­ren, kei­ne Zah­len zu ver­öf­fent­li­chen? War­um ha­ben Sie …

DAVID DUKE: … nun, das ge­hört zum Er­be der Or­ga­ni­sa­ti­on, ver­ste­hen Sie? Und bis ich es än­dern kann, falls ich da­zu in der La­ge bin, muss ich mich dar­an hal­ten. Das ist et­was, das – -

MARTIN SUTER: Zu Ih­rem Vor­teil, wenn Sie könnten.

DAVID DUKE: Ich den­ke, ja, aber das ist et­was, das man ein­fach … man muss mit dem vor­lieb­neh­men, was man hat. Und wenn ich es än­dern kann, dann wer­de ich es tun.

MARTIN SUTER: Wie könn­ten Sie es än­dern? Ich ha­be kei­nen blas­sen Schimmer …

DAVID DUKE: … ich muss den Na­tio­nal­rat da­zu brin­gen, es zu ändern.

MARTIN SUTER:  Ist der de­mo­kra­tisch organisiert?

DAVID DUKE: Ja, ich bin gewählt.

MARTIN SUTER: Sie sind gewählt?

DAVID DUKE: Ich muss mich nicht nur ei­ner Wahl un­ter­zie­hen, son­dern nach der Wahl auch noch be­stä­tigt werden.

MARTIN SUTER: Und das ist ei­ne Wahl auf Le­bens­zeit, wenn sie nicht an­ge­foch­ten wird?

DAVID DUKE: Nein, nur auf 4 Jahre.

MARTIN SUTER: Auf 4 Jahre.

DAVID DUKE: Wie der Prä­si­dent der Ver­ei­nig­ten Staa­ten, was die Dau­er angeht.

MARTIN SUTER: Ich ver­ste­he. Ich ver­ste­he. Und die Wahl ist ei­ne An­we­sen­heits­wahl, oder han­delt es sich um ei­ne di­rek­te Wahl al­ler Mitglieder?

DAVID DUKE: Di­rek­te Wahl al­ler Mitglieder.

MARTIN SUTER: Fin­det sie schrift­lich statt, per Brief?

DAVID DUKE: Brief­lich. Es ist ei­ne brief­li­che Abstimmung.

MARTIN SUTER: Nun ha­ben Sie neu­lich et­was am Te­le­fon er­wähnt, näm­lich dass Sie die­ses Wo­chen­en­de mög­li­cher­wei­se ei­ne Kreuz­ver­bren­nung ver­an­stal­ten und dass Sie mög­li­cher­wei­se Ge­le­gen­heit haben …

Fo­to Na­than Benn

DAVID DUKE: Nächs­ten Sonn­tag soll­te das stattfinden.

MARTIN SUTER: Nächs­ten Sonn­tag. Mei­nen Sie, dass es uns mög­lich wä­re, daran – -

DAVID DUKE: Ja, das wä­re schön. Es wird nichts Gro­ßes sein, aber et­was, das Sie … es lohnt sich wahrscheinlich.

MARTIN SUTER: Wir wür­den ein paar Bil­der und so wei­ter ma­chen. Ja. Wür­den Sie uns die Ein­zel­hei­ten nennen?

Fo­tos Na­than Benn

DAVID DUKE: Gut, ich wer­de Ih­nen ei­ne Land­kar­te im an­de­ren Zim­mer geben.

(…)

Ich ha­be vie­le Kon­tak­te von vie­len eu­ro­päi­schen Grup­pen. Wir ha­ben auch in Eu­ro­pa vie­le Klan-Abteilungen.

MARTIN SUTER: Wie kommt das? Das wuss­te ich nicht. Wahr­schein­lich wer­den sie ge­hei­mer ge­hal­ten als hier, oder ich ha­be nie von KKK in der Schweiz gehört.

DAVID DUKE: In ge­wis­sem Ma­ße ja, wür­de ich sa­gen, sie sind ge­heim. Nun in Eu­ro­pa ist es mehr wie ein so­zia­les, mehr noch wür­de ich sa­gen ei­ne Art phi­lo­so­phi­scher Bru­der­schaft. Es ist eher wie ei­ne Grup­pe von Intellektuellen.

MARTIN SUTER: In wel­chen Län­dern Eu­ro­pas vor allem?

DAVID DUKE: In al­len, in al­len auf die­ser Sei­te des Ei­ser­nen Vor­hangs, von de­nen ich weiß.

MARTIN SUTER: Das wuss­te ich nicht.

DAVID DUKE: Ja, und ich traf mich mit ei­ni­gen aus­ge­zeich­ne­ten Leu­ten in der Schweiz, als ich zum letz­ten Mal dort war.

(…)

MARTIN SUTER: Gibt es ei­nen wich­ti­gen eu­ro­päi­schen Klan, den ich kon­tak­tie­ren könn­te, oder ist das …

DAVID DUKE: … ja, ich könn­te Sie viel­leicht mit je­man­dem in Kon­takt brin­gen. Ru­fen Sie mich an oder schrei­ben Sie mir ei­nen Brief oder so et­was, wenn Sie zu­rück sind.

MARTIN SUTER: Ja?

DAVID DUKE: Und ich wer­de se­hen, was ich für Sie tun kann.

MARTIN SUTER: Das könn­te in­ter­es­sant sein. Ich wuss­te nicht, dass das in Eu­ro­pa über­haupt existiert.

DAVID DUKE: Über­all gibt es in frei­en Län­dern Par­la­ments­ab­ge­ord­ne­te, die ge­gen sie sind, und ich bin der Mei­nung, dass das et­was His­to­ri­sches ist, weil ich glau­be, dass der Klan die ein­zi­ge Hoff­nung ist, die Welt dar­an zu hin­dern, kom­mu­nis­tisch zu wer­den. Das stellt ei­ne gan­ze neue Phi­lo­so­phie dar, ei­ne gan­ze neue Ein­stel­lung. Wir spra­chen hier über ge­wis­se grund­le­gen­de po­li­ti­sche Kon­se­quen­zen oder Über­zeu­gun­gen. Aber wir sind nie auf be­stimm­te ideo­lo­gi­sche Grund­la­gen un­se­rer Or­ga­ni­sa­ti­on eingegangen.

MARTIN SUTER: Sto­ßen Sie nicht auf ei­nen ge­wis­sen Wi­der­wil­len bei Ame­ri­ka­nern im Hin­blick dar­auf, dass sie sich Ih­nen an­schlie­ßen sol­len? Denn ich ha­be den Ein­druck, dass vie­le der ideo­lo­gi­schen Punk­te mich sehr stark an Ame­ri­kas Feind Num­mer eins im Zwei­ten Welt­krieg erinnern. (…)

DAVID DUKE: Nun, die Men­schen ma­chen sich dar­über über­haupt kei­ne Sor­gen, weil es den Klan schon seit 100 Jah­ren gibt. Er exis­tier­te be­reits 60 Jah­re be­vor es in Deutsch­land ei­ne Na­zi-Par­tei gab. Tat­säch­lich sind wir die ers­te ras­sen­spe­zi­fi­sche Or­ga­ni­sa­ti­on in der Welt­ge­schich­te, was das be­trifft. Da­her ma­chen sich die Men­schen nicht wirk­lich dar­über Sor­gen. Je­den­falls ma­che ich mir kei­ne. Ich bin si­cher, dass es ei­ni­ge Ähn­lich­kei­ten und vie­le Un­ähn­lich­kei­ten ge­ben wird. Ich den­ke, dass wir an­er­ken­nen müs­sen, dass je­des Sys­tem, ob es ein kom­mu­nis­ti­sches oder so­zia­lis­ti­sches oder na­zis­ti­sches ist, bei je­dem Sys­tem muss man die gu­ten Tei­le und die schlech­ten Tei­le an­er­ken­nen. Ich den­ke, dass es ge­wiss man­che gu­ten Tei­le von Deutsch­land ge­ge­ben hat.

MARTIN SUTER: Ich weiß nicht, ob ir­gend­ein System …

DAVID DUKE: … Sie glau­ben nicht, dass es ir­gend­wel­che aus­glei­chen­den Ei­gen­schaf­ten gibt?

MARTIN SUTER: Ich glau­be, es gibt nichts Gu­tes an ir­gend­ei­nem Sys­tem, das Blut­ver­gie­ßen zu sei­ner Ver­wirk­li­chung braucht. Das ist …

DAVID DUKE: … oh, ein­ver­stan­den. Dem stim­me ich zu. Ich sa­ge nur, dass je­de Ge­sell­schaft oder je­des Sys­tem, wenn wirk­lich … es gibt an al­lem et­was Gu­tes und Schlech­tes, mei­ne ich. Sie ha­ben vie­le gu­te Din­ge ge­tan. Sie ha­ben das Land aus der De­pres­si­on her­aus­ge­bracht. Sie ha­ben den Men­schen ein Ge­fühl der Brü­der­lich­keit ge­ge­ben, das wahr­schein­lich seit­her in kei­nem Land im Sin­ne ei­nes Ge­fühls der Zu­sam­men­ar­beit, der ge­gen­sei­ti­gen Hil­fe exis­tiert hat, sie hat­ten ei­ne sehr hoch ent­wi­ckel­te Wis­sen­schaft. Sie hat­ten kei­ne Ver­bre­chen. Sie hatten …

MARTIN SUTER: … kei­ne in­of­fi­zi­el­len Verbrechen.

DAVID DUKE: Nun, sie hat­ten nichts von die­ser Bru­ta­li­tät, die wir heu­te auf un­se­ren Stra­ßen fin­den im Hin­blick auf …

MARTIN SUTER: … aber sie voll­zo­gen le­ga­le Ak­te der Bru­ta­li­tät, die na­tür­lich zah­len­mä­ßig viel hö­her la­gen als das, was es in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten je ge­ben würde.

DAVID DUKE: Als das, was wir auf un­se­ren Stra­ßen fin­den? Nein, das glau­be ich nicht. Ich glau­be, dass Sie sich hier hun­dert­pro­zen­tig ir­ren. Ich bin si­cher … es gab ge­wiss man­che Ex­zes­se. Dar­an be­steht kein Zwei­fel. Ge­nau hier, an die­sem Ort gibt es Exzesse.

MARTIN SUTER: Zah­len bitte.

DAVID DUKE: Wir trei­ben 135000 Ja­pa­ner in die­sem Land zu­sam­men und ha­ben ei­ne Grup­pe da­von hin­aus­ge­wor­fen – - aus Bom­bern mit­ten im Pa­zi­fik. Und was ta­ten wir mit den Deut­schen nach dem Krieg? Wir mas­sa­krier­ten sie. Wir nah­men ei­ne Stadt, Dres­den in Deutsch­land, ein nicht­mi­li­tä­ri­sches Ziel, kei­ner­lei Kriegs­pro­duk­ti­on, und wir lie­ßen 135000 Frau­en und Kin­der in ei­ner ein­zi­gen Nacht in Flam­men aufgehen.

            Und wir ha­ben mit dem Flä­chen­bom­bar­de­ment der Städ­te an­ge­fan­gen, und nicht die Deut­schen. Tat­säch­lich ge­ben sie zu, Chur­chill gibt es zu. Die al­ten Auf­zeich­nun­gen wur­den zum Vor­schein ge­bracht, 25 Jah­re nach dem Krieg. Die Al­li­ier­ten be­gan­nen, Köln und Ham­burg zu bom­bar­die­ren, in dem Ver­such, die Deut­schen da­zu zu brin­gen, Lon­don zu bom­bar­die­ren, um de­ren Bom­bar­die­rung von den Lan­de­bah­nen in Co­ven­try in der Schlacht um Eng­land abzulenken.

            Nein, weil die Deut­schen mit die­ser Bom­bar­die­rung be­gan­nen, bei der Hun­dert­tau­sen­de und Mil­lio­nen un­schul­di­ger Men­schen in den Städ­ten star­ben. Die Deut­schen wur­den wahr­schein­lich mehr bombardiert.

MARTIN SUTER: Es wur­den auch et­was über 6 Mil­lio­nen Ju­den getötet.

DAVID DUKE: Vielleicht.

MARTIN SUTER: Vielleicht?

DAVID DUKE: Ich sa­ge Fol­gen­des. Ich sa­ge: Al­les, was ich weiß, ist Fol­gen­des: Dass die Welt­pres­se von den Ju­den be­herrscht wird. Und ich weiß, wir wur­den über sehr Vie­les be­lo­gen. Ich wer­de kein end­gül­ti­ges Ur­teil dar­über ab­ge­ben, ob 6 Mil­lio­nen oder 10 in Deutsch­land ge­tö­tet wur­den, weil ich es nicht weiß.

            Al­les, was ich weiß, ist Fol­gen­des, näm­lich dass Is­ra­el ei­nen un­glaub­lich gro­ßen Vor­teil da­von hat, wenn es sagt, dass 6 Mil­lio­nen Ju­den in Deutsch­land ge­tö­tet wurden.

MARTIN SUTER: Es wa­ren nicht nur Ju­den. Es waren …

DAVID DUKE: Wie?

MARTIN SUTER: Es wa­ren nicht nur Juden.

DAVID DUKE: Na­tür­lich nicht. Es wa­ren auch un­glaub­lich vie­le Deut­sche, die ge­tö­tet wur­den, oder nicht?

MARTIN SUTER: In den KZs? So­ge­nann­te Dissidenten?

DAVID DUKE: Wie vie­le wie vie­le Deut­sche wur­den von den Al­li­ier­ten ge­tö­tet? Wie vie­le Chris­ten wur­den in Russ­land er­mor­det? Se­hen wir ir­gend­wel­che Fil­me und aus­führ­li­che Zeit­schrif­ten­ar­ti­kel darüber?

 (…)

MARTIN SUTER: Was mir auf­fällt, ist, dass Sie die Zah­len nicht glau­ben, die die er­mor­de­ten Ju­den, deut­schen Dis­si­den­ten, Kom­mu­nis­ten, So­zia­lis­ten in­ner­halb Deutsch­lands betreffen.

DAVID DUKE: Das ha­be ich nicht ge­sagt. Ich sag­te, ich weiß nicht.

MARTIN SUTER: Sie wis­sen nicht. Aber sie glau­ben die Zah­len der Mil­lio­nen er­mor­de­ten Christen.

DAVID DUKE: Ja, ich nei­ge da­zu, sie zu glau­ben, ja, weil ich mei­ne, dass die Be­le­ge da­für viel stär­ker sind. Ver­ste­hen Sie, nach dem II. Welt­krieg gab es die Nürn­ber­ger Pro­zes­se. Der Nürn­ber­ger Pro­zess war das Schein­ge­richt der Scheingerichte.

            Es gab ei­nen Pro­zess, bei dem die Ge­schwo­re­nen und der Rich­ter und der An­klä­ger und die Ver­tei­di­gung die An­klä­ger wa­ren. Das ist so, als ob ich Sie des Mor­des an­kla­gen wür­de, ich wür­de Sie des Mor­des an­kla­gen und ich wer­de Ihr Rich­ter, Ih­re Ge­schwo­re­nen und Ihr Staats­an­walt sein. Ich wer­de Ih­re Ver­tei­di­gung sein.

            Und da­mit wa­ren die Deut­schen in Nürn­berg kon­fron­tiert. Das ist die Recht­s­tat­sa­che, mit der sie kon­fron­tiert wa­ren. Es war … das Gan­ze war ei­ne Rein­wa­schung. Das Gan­ze war ein Vor­zei­ge­pro­jekt, um die Schuld der Deut­schen her­zu­stel­len oder zu erzeugen.

NATHAN BENN: Es scheint stets so zu sein, im­mer wenn Ih­nen ir­gend­ei­ne his­to­ri­sche Tat­sa­che oder ver­meint­li­che Tat­sa­che, ei­ne so­ge­nann­te Tat­sa­che un­ter­brei­tet wird, spre­chen Sie da­von, dass die Ju­den die Me­di­en beherrschen.

DAVID DUKE: Nicht un­be­dingt. Wie ich im Hin­blick auf Nürn­berg gel­tend ma­che. Nicht nur kon­trol­lie­ren die Ju­den die Me­di­en, ich ma­che dann die Tat­sa­che gel­tend, wer das Ge­richts­sys­tem kon­trol­lier­te, das Nürn­ber­ger, das wirk­li­che Prozesssystem.

(…)

DAVID DUKE: Ich glau­be, nun gut, dass ich zu den Schluss­fol­ge­run­gen ge­kom­men bin, zu de­nen ich auf ob­jek­ti­ve Wei­se zu kom­men ver­sucht ha­be. Mein gan­zes Le­ben wur­de mir Ih­re Sei­te der Ge­schich­te oder die jü­di­sche Sei­te der Ge­schich­te er­zählt. Das le­se ich, wenn ich die Zei­tung zur Hand neh­me, wenn ich Zeit­schrif­ten an­se­he, wenn ich den Fern­se­her ein­schal­te, wenn ich ins Ki­no ge­he. Vor­wie­gend er­le­be ich die pro-jü­di­sche, an­ti­ras­sis­ti­sche, an­ti­wei­ße Seite.

            Nun glau­be ich zwar, dass ich auf ob­jek­ti­ve Wei­se zu die­sen Schluss­fol­ge­run­gen ge­kom­men bin, aber ich muss ge­ste­hen, dass ich si­cher­lich im Hin­blick auf den Stand­punkt vor­ein­ge­nom­men bin, dass ich an das glau­be, was ich tue, und da­hin­ter ste­he ich. Aber das ist ge­nau das, was ich über die Ju­den sa­ge. Ich bin mir si­cher, dass sie das auch sagen.

Fo­to Na­than Benn.

          Der Un­ter­schied zwi­schen ih­nen und mir ist, dass sie es nicht zu­ge­ben wer­den. Ich ge­be zu, dass ich für die wei­ße Ras­se bin. War­um ha­ben sie nicht den Mut zu sa­gen: „Sie ha­ben ver­dammt recht. Wir sind Ju­den, und wir ar­bei­ten für jü­di­sche In­ter­es­sen.“ Das tun sie nicht.

            Sie ver­su­chen, dem ame­ri­ka­ni­schen Volk zu er­zäh­len und sa­gen: „Aber nein, wir sind für al­le. Die Tat­sa­che, dass wir Ju­den sind, hat kei­nen Ein­fluss dar­auf, was wir in die Zei­tung set­zen.“ Das ist ei­ne gro­ße Lü­ge. Und das, wo­ge­gen ich pro­tes­tie­re, ist die Heu­che­lei, die dar­in ent­hal­ten ist.

            Sie ver­ur­tei­len die Wei­ßen, weil sie sich nicht mit den Schwar­zen ver­mi­schen wol­len. Aber sie selbst sind die größ­ten Ras­sis­ten auf der Welt. Is­ra­el ist ei­ne ras­sis­ti­sche Ge­sell­schaft. Die Ju­den sind ein ras­sis­ti­sches Volk. Sie hal­ten zu­sam­men – - ich hat­te An­zei­gen in jü­di­schen Pu­bli­ka­tio­nen aus New York Ci­ty, die be­sag­ten, dass Ju­den sich nicht be­lie­big paa­ren. Ge­misch­te Ehen sind Selbst­mord. Ich ha­be es ge­se­hen. Ich ha­be es.

            Aber sie … aber dann kom­men sie hier­her, und dann brin­gen sie die­ses gan­ze Zeug in den Me­di­en und ver­su­chen, un­ser Volk da­zu zu brin­gen, sich mit Ne­gern zu vermischen.

NATHAN BENN: Ich er­in­ne­re mich an kei­ne ein­zi­ge jü­di­sche Pu­bli­ka­ti­on, die sagt, dass Chris­ten Schwar­ze hei­ra­ten sol­len. Ich er­in­ne­re mich nicht.

DAVID DUKE: Ich ha­be Zi­ta­te von Rab­bis, die Wei­ße da­zu drän­gen, Ne­ger zu hei­ra­ten. Ich ha­be … ich kann sie Ih­nen zei­gen. Ich ha­be Zi­ta­te und … Stan­ley Kra­mer, der jü­di­sche Pro­du­zent, ist ein Bei­spiel mit „Rat mal, wer zum Es­sen kommt“ (ame­ri­ka­ni­sche Ko­mö­die von 1967 mit Spen­cer Tra­cy, Sid­ney Poi­tier und Ka­the­ri­ne Hepb­urn, A.d.Ü.), ei­ne wirk­lich in die We­ge ge­lei­te­te und wirk­lich rea­li­sier­te und wirk­lich er­mu­tig­te Rassenmischung.

            Hal­lo Eri­ca. Das ist mei­ne klei­ne Toch­ter. Hal­lo. Hallo.

Fo­to Na­than Benn

MARTIN SUTER: Hallo.

DAVID DUKE: Sie hat sich ein biss­chen weh­ge­tan. Sie ist heu­te die Trep­pe heruntergefallen.

MARTIN SUTER: Heute?

DAVID DUKE: Ja, sie kam die Trep­pe vor dem Haus hoch und sie rutsch­te auf dem Be­ton aus, et­wa 4 oder Stu­fen, und sie fiel ein­fach die Trep­pe runter.

MARTIN SUTER: Tut’s noch weh?

DAVID DUKE: Was ist los? Das ist mei­ne Frau Chloe.

MARTIN SUTER: Sie fiel die Trep­pe runter.

DAVID DUKE: Sie ist ein we­nig ge­rö­tet, nicht wahr?

MARTIN SUTER: Es wird schon bald bes­ser. Wie vie­le Kin­der ha­ben Sie?

DAVID DUKE: Ich ha­be eins, und eins ist un­ter­wegs. Al­so das, wo­ge­gen ich pro­tes­tie­re, ist die Heu­che­lei, die dar­in steckt. Ju­den, sie ha­ben Pu­bli­ka­tio­nen: „Wir sind das aus­er­wähl­te Volk, und Gott hat ei­nen be­son­de­ren Plan für uns. Wir sind dies. Wir sind je­nes“, und all die­ses Zeug.

            Aber dann sa­gen die Wei­ßen: „Nun, wir wol­len un­ser Land füh­ren und so wei­ter“ und plötz­lich ist al­les Hass und Fa­na­tis­mus und so wei­ter, und das ist ein­fach nicht fair. Es ist ein­fach über­haupt nicht fair.

            Und et­was an­de­res, das die Ju­den auch tun, ist die ver­stoh­le­ne Art und Wei­se, in der sie sich ver­hal­ten. Mit an­de­ren Wor­ten, die Na­tur wei­ßer … ich ge­be zu, dass Wei­ße ei­ne Ten­denz zur Herr­schaft ha­ben. Sie wol­len et­was leis­ten. Dar­an gibt es kei­nen Zweifel.

            Aber die Wei­ßen ver­hal­ten sich da­bei im­mer ein­fach in ei­ner im Grun­de di­rek­ten Art und Wei­se. Wenn sie et­was wol­len, das Ih­nen ge­hört, der Wei­ße will im Grun­de die Brief­ta­sche in Ih­rer Ge­säß­ta­sche, dann sagt er: „Gib sie mir“. Er mag Ih­nen auch eins über­zie­hen, um sie zu bekommen.

            Aber die Art und Wei­se der Ju­den, sie ge­hen auf je­man­den zu und sa­gen … sie ver­hal­ten sich wie Ihr bes­ter Freund: „Oh, wie geht es Ih­nen?“ und sie schüt­teln Ih­nen die Hand. Und wäh­rend Sie ih­re Hand schüt­teln, zie­hen sie Ih­nen rasch die Brief­ta­sche raus. Und das ist für mich ei­ne Ver­lo­gen­heit, die es un­ter or­ga­ni­sier­ten. … nicht al­len Ju­den, aber vie­len Ju­den gibt und die der jü­di­schen Ge­mein­schaft schadet.

MARTIN SUTER: Mir war nicht klar, dass Sie ei­nen Un­ter­schied ma­chen zwi­schen Wei­ßen und Ju­den, die­se Ter­mi­no­lo­gie, oder …

DAVID DUKE: Es gibt ei­nen Un­ter­schied, den sie selbst ma­chen. Die chas­si­di­schen Ju­den der Ver­ei­nig­ten Staa­ten be­war­ben sich um den Sta­tus ei­ner Min­der­hei­ten­ras­se bei den Ver­ei­nig­ten Staa­ten, um Vor­tei­le bei der Be­wer­bung um Auf­trä­ge zu er­hal­ten. Sie ha­ben be­haup­tet, dass sie ei­ne an­de­re Ras­se seien.

MARTIN SUTER: Nicht die wei­ße Rasse?

DAVID DUKE: Ja, aber sie sind kei­ne Wei­ßen. Da­her er­hal­ten sie die­se Min­der­heits­prä­fe­ren­zen. Ich weiß al­so nicht, ob sie weiß sind oder nicht. Ent­schei­dend ist, dass sie ab­ge­son­dert sind. Ob sie weiß sind oder nicht, ist, glau­be ich, nicht der ent­schei­den­de Punkt.

MARTIN SUTER: Okay. Könn­ten wir viel­leicht in Ih­ren Buch­la­den gehen?

DAVID DUKE: Klar.

MARTIN SUTER: Viel­leicht ha­ben Sie ge­wis­se Informationen.

(Hin­ter­grund­lärm)

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