Martin Suter und die Erotik

Fo­tos ©Al­ber­to Venzago

Mar­tin Suters Ro­ma­ne sind ja kei­ne aus­ge­spro­chen ero­ti­sche Li­te­ra­tur. Aber ein paar Stel­len gibt es schon. Hier fin­den Sie ei­ni­ge da­von. Schön der Rei­he nach:

Hier geht es (wenn ein­ge­loggt) di­rekt zu Neue ero­ti­sche Passage

Aus „Small World“:

Tho­mas wohn­te wäh­rend des Land­auf­ent­hal­tes mit den an­de­ren im Qui­si­sa­na. Kon­rad hat­te er na­he­ge­legt, auf die Jacht auf­zu­pas­sen. Ei­ne ab­so­lut über­flüs­si­ge Maß­nah­me an­ge­sichts der zwölf­köp­fi­gen Be­sat­zung der »Te­soro«. Aber Tho­mas war im Mo­ment ab­sor­biert von der atem­be­rau­ben­den Bla­siert­heit der Piedri­nis. Kon­rad war ihm wie­der ein­mal im Weg.

Die­ser wuß­te nicht recht, ob er be­lei­digt oder eher froh sein soll­te, die lär­men­de Ge­sell­schaft für ei­ne Wei­le los zu sein. Er aß auf Deck, auf­merk­sam be­dient von ei­nem weiß li­vrier­ten, schweig­sa­men Ste­ward, und schau­te zum Ha­fen hin­über. Bun­te Lich­ter glit­zer­ten in den Ha­fen­knei­pen, und das Meer trug trau­ri­ge nea­po­li­ta­ni­sche Me­lo­dien her­über. Plötz­lich über­kam ihn das ver­trau­te Ge­fühl, wie­der ein­mal am fal­schen Ort zu sein. Dort drü­ben dreh­ten sich die Paa­re, klan­gen die Glä­ser, spiel­te sich das Le­ben ab. Und er saß hier.

Er ließ sich zum Ha­fen über­set­zen und be­trat er­war­tungs­voll die kur­ze Pro­me­na­de. Die Ha­fen­knei­pen wa­ren vol­ler deut­scher Tou­ris­ten, die Mu­sik kam aus Gram­mo­pho­nen, und die bun­ten Glit­zer­lich­ter wa­ren schlud­rig be­mal­te Glüh­bir­nen. Er ging wei­ter, vor­bei an den Knei­pen, bis ans En­de des Piers. Dort saß ei­ne jun­ge Frau, die Ar­me über den Knien ver­schränkt, und schau­te aufs Meer. Als sie ihn kom­men hör­te, blick­te sie auf. 

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