Martin Suter und die Erotik
Martin Suters Romane sind ja keine ausgesprochen erotische Literatur. Aber ein paar Stellen gibt es schon. Hier finden Sie einige davon. Schön der Reihe nach:
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Thomas wohnte während des Landaufenthaltes mit den anderen im Quisisana. Konrad hatte er nahegelegt, auf die Jacht aufzupassen. Eine absolut überflüssige Maßnahme angesichts der zwölfköpfigen Besatzung der »Tesoro«. Aber Thomas war im Moment absorbiert von der atemberaubenden Blasiertheit der Piedrinis. Konrad war ihm wieder einmal im Weg.
Dieser wußte nicht recht, ob er beleidigt oder eher froh sein sollte, die lärmende Gesellschaft für eine Weile los zu sein. Er aß auf Deck, aufmerksam bedient von einem weiß livrierten, schweigsamen Steward, und schaute zum Hafen hinüber. Bunte Lichter glitzerten in den Hafenkneipen, und das Meer trug traurige neapolitanische Melodien herüber. Plötzlich überkam ihn das vertraute Gefühl, wieder einmal am falschen Ort zu sein. Dort drüben drehten sich die Paare, klangen die Gläser, spielte sich das Leben ab. Und er saß hier.
Er ließ sich zum Hafen übersetzen und betrat erwartungsvoll die kurze Promenade. Die Hafenkneipen waren voller deutscher Touristen, die Musik kam aus Grammophonen, und die bunten Glitzerlichter waren schludrig bemalte Glühbirnen. Er ging weiter, vorbei an den Kneipen, bis ans Ende des Piers. Dort saß eine junge Frau, die Arme über den Knien verschränkt, und schaute aufs Meer. Als sie ihn kommen hörte, blickte sie auf.