Ziegler denkt das Undenkbare

Ein schöner Tag für Januar. Warm genug für einen Platz an einem der Tische im Windschatten, kalt genug für eine Gerstensuppe. Ziegler wartet auf Doris. Er ist zu früh, weil er zu spät gekommen wäre, wenn er noch eine Abfahrt gemacht hätte. Er hat beim Mädchen in der Sennenbluse zum Veltliner schon mal eine Gerstensuppe bestellt. Man sieht es hier nicht gerne, wenn zur Mittagszeit die Gäste nur trinken.
Ziegler löffelt seine Suppe und beobachtet durch die verspiegelte Sonnenbrille die Gäste. Am Nebentisch sitzt ein Mann mit dem Rücken zu ihm alleine an einem Vierertisch. Auf dem Platz neben ihm hat er einen Handschuh gelegt, die beiden anderen Stühle sind mit dem zweiten Handschuh und einem Halstuch besetzt. Er studiert seit einer Viertelstunde die Speisekarte und fährt dabei mit seinem dicken Zeigefinger den Zeilen entlang. Bestimmt bewegt er die Lippen dazu, denkt Ziegler.