Les hommes d’affaires
„Wie siehst denn du aus, Heidi?“
„Werner!“
„Was ist mit ihm?“
„Eine Affäre.“
„Hör auf!“
„Habe ich auch gesagt.“
„Mit wem?“
„Keine Ahnung.“
„Er sagt es nicht?“
„Er weiß nicht, dass ich es weiss.“
„Aber du bist sicher?“
„Hundert Prozent.“
„Weshalb?“
„Indizien.“
„Lippenstift am Kragen, Hotelrechnung für ein Doppelzimmer und so Sachen?“
„Nein, er benimmt sich komisch.“
„Wie, komisch?“
„Einfach so wie ein Mann, der eine Affäre hat.“
„Wie, zum Beispiel?“
„Dreimal hintereinander nach Mitternacht nach Hause kommen.“
„Das macht Hanspeter auch.“
„Blumen bringen.“
„Macht Hanspeter auch.“
„Im Garten mit dem Handy telefonieren.“
„Das auch.“
„Zahnbürste und Aftershave im Handschuhfach.“
„Ach, komm, Heidi, das hat Hanspeter auch. Glaubst du, ich mach mir deswegen Sorgen?“
„Bei Hanspeter würde ich mir auch keine Sorgen machen.“
„Wieso?“
„Der ist doch treu.“
„Weshalb sollte er treuer sein als Werner?“
„Ich weiß nicht. Bei Hanspeter kann ich es mir einfach nicht vorstellen.“
„Dass er eine Affäre hat?“
„Er ist nicht der Typ.“
„Du meinst, weil er ein paar Kilo Übergewicht hat? Du hast ja keine Ahnung, wie attraktiv schwere Männer für manche Frauen sind.“
„Das meinte ich nicht.“
„Du meinst wegen der Glatze? Da kann ich dir aber etwas verraten über Männer mit spärlicher Kopfbehaarung, meine Liebe.“
„Habe ich etwas gegen Hanspeters Glatze gesagt?“
„Du hast einfach durchblicken lassen, Hanspeter sei zu wenig attraktiv für eine Affäre.“
„Habe ich nicht.“
„Und weshalb soll ich mir dann um Hanspeter keine Sorgen machen, aber du dir um Werner schon?“
„Entschuldige. War nicht so gemeint.“
„Ich mache mir um Hanspeter keine Sorgen, weil er keinen GRUND hat, fremdzugehen. Nicht, weil er nicht könnte.“
„Ach, du findest, Werner hätte einen Grund, fremdzugehen?“
„Es ist mir scheißegal, ob er einen Grund hat oder nicht, ich lege einfach Wert darauf, dass du zur Kenntnis nimmst, dass mein Mann nicht deshalb bei mir bleibt, weil ihn keine andere will.“
„Aber meiner schon?“
„Hanspeter könnte jede haben.“
„Mich nicht.“
„Dich? Nicht geschenkt!“