Das böse Krokodil

Das bö­se Kro­ko­dil und die Tatwaffe.

Ich ha­be im­mer wie­der da­von be­rich­tet, wie ich als klei­ner Jun­ge auf der Ap­fel­hur­de im Kel­ler ver­steckt Karl May ge­le­sen hat­te, weil mein Va­ter be­haup­te­te, dass man ihm als Jun­ge die­se Lek­tü­re ver­bo­ten ha­be. Was ich nie er­zählt ha­be, weil ich es ver­ges­sen hat­te, war, dass ich dort, be­vor ich le­sen konn­te, mich als Cow­boy ver­steckt hat­te. Und dort, an die­sem ge­hei­men Ort, fand auch das bö­se Kro­ko­dil sein En­de. Es, das im­mer wie­der den Kas­per­li, die Prin­zes­sin, so­gar den Po­li­zis­ten, ein­fach al­le Kas­per­li­fi­gu­ren ge­fres­sen hat­te, wur­de ei­nes Ta­ges beim Licht der schwä­cheln­den Glüh­bir­ne zur Stra­fe kur­zer­hand er­schos­sen.

Ich ent­sorg­te das Op­fer und die Tat­waf­fe hin­ter der Ap­fel­hur­de, wo vor Kur­zem bei­des sieb­zig Jah­re spä­ter von den neu­en Be­woh­nern des Hau­ses ent­deckt wur­de, als sie bei der Re­no­va­ti­on des Hau­ses die Ap­fel­hur­de ver­scho­ben. Freund­li­cher­wei­se wur­de ich über den Fund in­for­miert und ge­fragt, ob ich die Cor­po­ra De­lic­ti zu­rück­ha­ben wolle.

Ich sag­te so­fort ja. Die Tat ist ja verjährt.

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