Achermann ein Jasager?

Von sich aus hätte sich Achermann nie mit der Frage befasst. Der Anstoß dazu kam von Kägi, der zu jemandem, dessen Stimme er nicht identifizieren konnte, im Anschluss an die Geschäftsleitungssitzung in der Herrentoilette sagte: „Wenn sich Grob nicht ausschließlich mit Jasagern umgeben würde, würde er vielleicht weniger Scheisse bauen.“ Was der andere antwortete, ging im Gebläse des Handtrockners unter. Wohl etwas Beipflichtendes, denn Kägi lachte und sagte: „Das kannst du zweimal sagen.“
Falls er das getan hat, dann erst, als die beiden schon wieder draußen waren. Achermann wartete einen Moment. Dann verließ er sein WC-Abteil. Seither beschäftigt ihn die Frage.
Nicht, dass er die Möglichkeit, tatsächlich ein Jasager zu sein, ernsthaft in Erwägung zieht. Achermann hasst Jasager. Jasager sind Leute, die keine eigene Meinung haben. Oder, noch schlimmer, diese ihrer Karriere opfern. Beides trifft auf ihn in keinster Weise zu. Trotzdem: „Wenn sich Grob nicht ausschließlich mit Jasagern umgeben würde“ schließt ihn mit ein. Wenn sich Grob mit jemandem umgibt, dann in erster Linie mit ihm, Achermann. Vielleicht noch mit Rufli, eventuell ist Stürm noch dazuzurechnen, aber damit hat es sich. Das heisst, er muss mitgemeint gewesen sein. „Ausschließlich mit Jasagern“, hatte Kägi gesagt. Bei Rufli würde er das ja noch unterschreiben. Schon mehr als einmal hatte er ihn in Verdacht, dass er Grob gegen seine innere Überzeugung zustimmt. Auch bei Stürm würde er eine gewisse Neigung zum Jasager nicht von vornherein ausschließen. Aber er, Achermann?