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London calling

Als Heus­ser boar­ded, sieht er, dass Gut­mann sein Hand­ge­päck im Rack über schät­zungs­wei­se Rei­he zwölf ver­staut. Heus­ser hat Rei­he acht. Schwein ge­habt. Das hät­te noch ge­fehlt: Am Mon­tag­mor­gen auf der Früh­ma­schi­ne nach Lon­don ne­ben Gut­mann sit­zen. 

Es gibt ein paar Leu­te in Heus­sers Le­ben, in de­ren Nä­he sich sei­ne Na­cken­haa­re sträu­ben. Ei­ne kur­ze Lis­te, aber Gut­mann führt sie un­ein­hol­bar an. Im­mer wie­der hat er Heus­sers Weg ge­kreuzt: als Kom­mi­li­to­ne, als Ar­beits­kol­le­ge, als Vor­ge­setz­ter, als Kün­di­gungs­grund und als Kon­kur­rent. Und bis zum heu­ti­gen Tag im­mer wie­der als Alp­traum. Auf nüch­ter­nen Ma­gen an ei­nem Mon­tag­mor­gen wür­de Heus­ser ihn nicht ver­kraf­ten. Er hat es knapp ge­schafft, ihm am Gate kurz zu­z­u­ni­cken und des­sen über­le­ge­nes Lä­cheln zu igno­rie­ren. Aber sich ne­ben ihn set­zen und sein spöt­ti­sches „So, auch nach Lon­don?“ an­hö­ren zu müs­sen, hät­te sei­ne Kräf­te über­stie­gen.