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Allmen im Lockdown

Am An­fang ist der Lock­down für Jo­hann Fried­rich von All­men gut aus­zu­hal­ten. Er ver­bringt noch mehr Zeit im Bett als sonst. Er nennt es „Das Le­ben schwän­zen“, Sie er­in­nern sich. Wenn der Rest der Welt sei­ner Tä­tig­keit nach­geht, ein­fach im Bett lie­gen und sich von den fer­nen Ge­räu­schen der Em­sig­keit in den Schlaf sum­men las­sen.

Car­los und Ma­ría be­sor­gen Park und Haus­halt. Das Treu­hand­bü­ro in der Vil­la hat auf Home-Of­fice um­ge­stellt. Kein Mensch ist da, das Wet­ter ist herr­lich, All­men hat den klei­nen Park ganz für sich al­lein. 

Wenn er nicht auf ei­ner Lie­ge im Schat­ten des Nuss­baums döst, liest er am grü­nen ble­cher­nen Gar­ten­tisch. Es gibt so vie­les, das er noch nicht ge­le­sen hat, oder das er noch ein­mal le­sen will.

Oder er spielt Kla­vier in sei­ner glä­ser­nen Treib­haus­bi­blio­thek bei of­fe­nem Fens­ter und stellt sich vor, wie abends die Klän­ge von Cho­pins Noc­turnes über den Ra­sen we­hen und von nie­mand Frem­dem ge­hört wer­den kön­nen. 

Aber mit der Zeit be­ginnt er Ge­sell­schaft zu ver­mis­sen.